Island: Vulkan nach 10 000 Jahren kurz vor Ausbruch – dabei galt er als erloschen | News

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Reykjavik – Auf Island brodelt es immer in der Erde, Erdbeben und Vulkanausbrüche gehören dort zum Alltag. Trotzdem ist man auf Island im Moment etwas aufgeregt, da ein als erloschen geltender Vulkan vielleicht kurz vor einer Eruption steht.

Der Berg Keilir liegt im Südwesten des Landes auf der Halbinsel Reykjanes. Seit Ende Februar gibt es in dieser Gegend eine regelrechte Erdbebenserie. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden eine Reihe kleinerer Beben, die sehr schnell aufeinanderfolgten. Auch am Donnerstag blieb es unruhig in der Nähe des 378 Meter hohen Berges.

Das stärkste Beben fand in den letzten Wochen am 24. Februar statt und hatte eine Stärke von 5,6 auf der Richter-Skala.

In der Region ist eine Art Graben sichtbar, Risse konnten jedoch nicht festgestellt werden. Entsprechende Daten werden noch ausgewertet.

Rettungsteams der nahegelegenen Ortschaft Gindavík sperren den Bereich um den Vulkan weiträumig ab

Rettungsteams der nahegelegenen Ortschaft Gindavík sperren den Bereich um den Vulkan weiträumig ab

Foto: snapshot-photography

Der Keilir gilt eigentlich als ein erloschener Vulkan, der jedoch zum aktiven Vulkansystem der Trölladyngja gehört. Island liegt auf der Plattengrenze, an der die nordamerikanische und die eurasische Kontinentalplatte auseinanderdriften. Keilir bedeutet übersetzt Kegel. Der Vulkan liegt auch wie ein kleiner harmloser Kegel mitten in der Landschaft.

Die permanente Erschütterung der Halbinsel rief jetzt die Behörden auf den Plan. Zivilschutzchef Víðir Reynisson und Kristín Jónsdóttir, die Leiterin der Abteilung für Naturkatastrophen beim Wetterdienst, diskutierten zusammen mit dem Geophysiker Freysteinn Sæmundsson die möglichen Szenarien einer vulkanischen Eruption.

Die Wissenschaftler vermuten, dass sich Magma der Erdoberfläche nähert. Sollte sich ein Ausbruch ereignen, bestünde keine Gefahr für bebautes Land. Auch ein Ascheregen wie zuletzt 2014 sei nicht zu befürchten.

Falls der erloschene Keilir nun ausbrechen würde, wäre es ein historisches Ereignis, da der letzte Keilir-Ausbruch über 10 000 Jahre zurückliegt.

Der nächste Ort ist Grindavik, er hat 3300 Einwohner. Bisher wurden keine Evakuierungsmaßnahmen vorgenommen. Hubschrauber überfliegen regelmäßig zur Kontrolle das Gelände.

Der Zivilschutzchef forderte die Bürger auf, der Region fernzubleiben. Das Wetter sei ungünstig, außerdem müssten die Wissenschaftler in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen.

Einen Zeitrahmen für eine mögliche Eruption gibt es nicht.

Das Asche-Monster von 2010

Die Angst vor dem Ausbruch auf Island weckt schlimme Erinnerungen an das Frühjahr 2010. Damals brach der Vulkan Eyjafjallajökull aus und eine gewaltige 7000 Meter hohe Aschewolke legte den Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas lahm.

Die Aschewolke des Island Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010

Die Aschewolke des Island-Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010

Foto: picture alliance / abaca

Die Folge: 300 000 deutsche Reisende hingen im Ausland fest. 1,3 Mrd. Euro Schaden für Airlines und für die Isländer wurde das Leben zur Hölle: Die Vulkan-Asche legte sich über Städte und Dörfer, Menschen mussten evakuiert werden, Ernten wurden zerstört, Tiere vergiftet.

Die isländische Zeitung MBL hat eine Web-Cam installiert. Wer will, kann die Aktivitäten in unruhige Ecke der Insel also live verfolgen. Allerdings muss man hin und wieder etwas Geduld haben. Durch die zahlreichen Erdbeben und aufgrund des stürmischen Wetters fällt die Cam hin und wieder aus.

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