Dieter Holzapfel erfüllt sich nach politischer Karriere seinen Lebenstraum in der klassischen Musik.

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Dieter Holzapfel erfüllt sich nach politischer Karriere seinen Lebenstraum in der klassischen Musik. Der ehemalige Oldenburger Oberbürgermeister startete im Ruhestand als Dirigent durch.

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Im Nordwesten –
Die Kontrabassspieler haben sichtbar rundum Spaß an der Sache. Der Cellist mit dem Wuschelkopf schließt sich ihnen schnell an, auch seine Kollegin. Und bei aller Konzentration im Zusammenspiel spürt rasch das ganze Orchester: Mit diesem Gastdirigenten kommen wir bestens klar!

Der Ort ist das Athenäum in Bukarest, das größte Konzerthaus in der rumänischen Hauptstadt. Das Orchester die „Filharmonia Costantinescu“, ein hochklassig wirkender Klangkörper aus der Stadt Ploesti. Und der Dirigent ist: Dieter Holzapfel. Oldenburger – und zu Hause bekannt vor allem als einstiger Geschäftsführer der Wohnungsbau-Gesellschaft GSG, als Oberbürgermeister von 1991 bis 1996 und als langjähriger Präsident des Landesverbandes im Deutschen Roten Kreuz.
„Das Leben kennt auch Umwege“, sagt er auf die Frage zu seiner unruhigen und weit reichenden Beschäftigung im Ruhestand. Eigentlich hatte er nach der Schulzeit ja direkt Musiker werden wollen. Doch die großen Schlenker führten ihn die Wirtschaft und in die Politik. „Und jetzt hinterher bin ich glücklich, dass ich meinen Wunschtraum ausleben kann.“
„Bin als vollwertig anerkannt“
Holzapfel schätzt sich selbst zurückhaltend ein, kann zupacken, misst sich nicht vordergründig mit professionellen Dirigenten. Aber nach mehreren Auftritten, zuletzt gerade in Moldawien und Rumänien, darf er über sich sagen: „Dort bin ich als vollwertig anerkannt.“ Da kann er sich beim Neujahrskonzert im Athenäum beim Radetzkymarsch lächelnd zum Publikum drehen, ihm ein Kusshändchen zuwerfen und es zum Mitklatschen animieren – ehe der Beifall aufrauscht.
Der Berufswunsch Musiker stand am Anfang seiner Karriere. Seine Großmutter sang gern. „Und mit neun Jahren nahmen die Oma und meine Mutter mich mit ins Theater“, erinnert er sich. „Zum „Weißen Rössl, damals dirigiert von Hans Hofmann.“
Ein Klavier gab es im Hause nicht, folglich lernte Dieter Violine. Einer seiner Lehrer war Heinz Boerries aus dem Staatsorchester. Ein Schlüsselerlebnis lag im Schulorchester. Musiklehrer Ackermann tat sich mit der Leitung einer Kantate von Josef Haas schwer. „Lassen Sie mich mal machen“, habe Holzapfel kess gesagt. Er durfte. Es war das erste seiner Dirigate, die bis heute zügig und animierend geblieben sind.
Die großen Konzertstätten besucht
Beruflich kam es zwar anders. Aber die Liebe zur Musik hat er nie verleugnet. Mit seiner Frau Marlene hat er „fast alle großen Konzertstätten in der Welt besucht.“ Anregungen für einen epochalen Wunsch hat er von unterwegs reichlich mitgebracht: Doch gegen einen einst oft diskutierten besonderen Konzertsaal in seiner Heimatstadt standen die kommunalen Zwänge.
Als DRK-Präsident bekam er Möglichkeiten, Imagepflege für die Organisation auch über Musik zu betreiben. Mehrere Konzerte im Oldenburgischen und im Norden hat er als Dirigent bestritten, vor allem mit der damaligen Philharmonie der Nationen. Justus Franz war deren Leiter und dann auch Holzapfels intensiver Ausbilder. Eigentlich plante der Oldenburger nach dem beruflichen Ruhestand noch ein Dirigierstudium in Hamburg. „So’n Quatsch“, sagte Franz, „du musst jetzt dirigieren, für dich ist die praktische Erfahrung wichtiger.“
Catalin Desaga an der Seite
Zur Erfahrung zählt: „Was im Orchester passiert, kann man nicht immer vorausahnen. Gut ist es da, wenn man einen verlässlichen Konzertmeister hat.“ Als den hat Holzapfel fast immer Catalin Desaga an seiner Seite, damals bei der Philharmonie der Nationen, heute geschätzt in der Würth-Philharmonie. „Das erleichtert auch die Kommunikation mit den jeweiligen Orchestern“ räumt er ein.
Es stehen ja nicht nur rein unterhaltsame Werke in den Programmen wie auch mal bei einem Auftritt beim Staatsorchester mit dem Champagner-Galopp. Holzapfel hat auch Mozarts Jupiter-Sinfonie geleitet, Beethoven-Werke, Schuberts „Unvollendete“, Klavierkonzerte oder das g-Moll-Violinkonzert von Bruch.
Im Mai stellt sich der Oldenburger erneut in der moldawischen Hauptstadt Chisinau vor. Es wird mit dem Staatsorchester Moldawien und dem derzeit angesagten jungen Solisten Dmytro Udovychenko das Violinkonzert von Brahms erklingen. Der 24 Jahre alte Ukrainer gewann im vorigen Jahr den 1. Preis beim hochrangigen Geigen-Wettbewerb „Reine Elisabeth“ in Brüssel.

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