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Zum fünften Mal in Folge hat die EZB den Leitzins für den Euroraum gesenkt. Für Sparer mit Tagesgeldkonto oder Menschen mit Interesse an Baukrediten kann das große Folgen haben.
Frankfurt am Main – Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die drei Leitzinsen bei seiner ersten Sitzung in diesem Jahr erneut gesenkt. Das dürfte Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher haben, die ihr Geld zum Sparen auf einem Tagesgeldkonto angelegt haben oder einen Baukredit aufnehmen:
Zum Kampf gegen die Inflation: So entscheidet die EZB
Das wichtigste Anliegen der europäischen Notenbank ist die Preisstabilität. Alle sechs Wochen berät sie darüber, was zu tun ist, um die Inflation auf dem Niveau von zwei Prozent zu halten oder dahin zurückzubringen. Hauptinstrument sind die Leitzinssätze. Davon setzt die EZB drei fest: den für Sparer wichtigen Einlagenzins, den Hauptrefinanzierungssatz, zu dem Geschäftsbanken sich Geld bei der EZB leihen können, und den Spitzenrefinanzierungssatz zur kurzfristigen Beschaffung von Geld. Als wichtigster Leitzins gilt der Einlagezins.
Nach Entscheidung der Währungshüter: Sparer bekommen weniger Zinsen
Wer sein Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto angelegt hat, konnte sich einige Zeit lang über hohe Sparzinsen freuen. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht: „Für Sparer hat das neue Jahr schlecht angefangen. Mit durchschnittlich 2,24 Prozent sind die Zinsen für Festgelder mit zwei Jahren Laufzeit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen“, erklärt das Vergleichsportal Verivox. Weil gleichzeitig die Inflation anzog, sackten die Realzinsen erstmals seit einem Jahr in den negativen Bereich ab.

Beim Tagesgeld gibt es zwar weiter gute Angebote, allerdings weniger als zuvor: Einige Kreditinstitute boten zuletzt noch Zinsen bis zu 4,0 Prozent, doch handelt es sich dabei häufig um Neukundenangebote mit begrenzter Laufzeit. Andere Banken und Broker geben den Einlagezins der EZB direkt an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Nachdem dieser nun auf 2,75 Prozent sinkt, könnten auch die Banken ihren Sparzins anpassen.
Banken haben bereits damit gerechnet: Konditionen haben sich schon lange verschlechtert
Viele Banken haben Leitzinssenkungen in diesem Jahr allerdings bereits vorher in ihre Berechnungen eingepreist, weshalb sich die Konditionen vielerorts bereits verschlechtert haben. Der Mittelwert beim Tagesgeld von 139 Kreditinstituten lag laut der Finanzberatung FMH am Mittwoch bei 1,71 Prozent. Verivox nennt einen Durchschnittszins von 1,56 Prozent.
Bei den Sparkassen und regionalen Genossenschaftsbanken gab es häufig noch deutlich weniger. Der Durchschnittszins der Sparkassen steht laut Verivox aktuell bei 0,54 Prozent, regionale Genossenschaftsbanken wie die Volks- und Raiffeisenbanken, PSD-Banken und Sparda-Banken zahlten im Schnitt 0,55 Prozent Zinsen.
„Seitwärtsbewegung“ erwartet: Bauzinsen und Kredite sollen stabil bleiben
Mit dem Hauptrefinanzierungssatz der EZB, den der Rat auf 2,90 Prozent senkt, können sich Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank leihen. Er wirkt sich etwa merklich auf die Bauzinsen aus, denn die Banken geben die Kosten indirekt an die Kundinnen und Kunden weiter.
„Doch häufig bewegen sich die Bauzinsen früher, bevor die EZB den Leitzins verändert“, erklärt der Darlehensvermittler Dr. Klein. Seit Ende des vergangenen Jahres zogen die Bauzinsen wieder merklich an. Lagen sie im Dezember noch bei rund 3,20, wies FMH den Mittelwert von 55 Bankinstituten mit zuletzt 3,49 Prozent bei einer Baufinanzierung mit zehnjähriger Zinsbindung aus.
Weitere Zinsschritte sind nicht ausgeschlossen
Die Bauzinsen werden neben dem Leitzins von mehreren Faktoren beeinflusst. Dazu zählen laut Dr. Klein die Rendite der Bundesanleihen, die Konjunktur und die Nachfrage nach Immobilien. In den kommenden Monaten wird demnach eine Seitwärtsbewegung erwartet – die Zinsen blieben also weitgehend unverändert.
Auf einen weiteren Senkungspfad wollen sich die Notenbanker der EZB bislang nicht festlegen und verwiesen wiederholt auf den „datenbasierten Ansatz“ bei ihren Entscheidungen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es auch im März einen weiteren Zinsschritt geben dürfte. Was danach passiert, sei allerdings „weniger sicher“, erklärte Volkswirtin Stephanie Schoenwald von der Förderbank KfW. (lf, afp)
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