Album für einen rauschfreien Trip

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Ein Ambient-Album knüpft an die Therapieexperimente mit der psychotropen Droge und klassischer Musik in den USA an. Ein schöner Trip, auch im Trockenversuch. Das Rot wird kräftiger, oder nicht? Alles eine Frage der Wahrnehmung. Denamazanik / Getty Es ist nie zu spät, Drogen zu nehmen. Der Schriftsteller Ernst Jünger (1895–1998) war 75, als ihm sein Freund Albert Hofmann zum ersten Mal LSD kredenzte. Allerbeste Ware, schliesslich war Hofmann der Erfinder der psychotropen Substanz. Mit ihm nahm Jünger das Rauschmittel regelmässig ein. Das ist, wie wenn man von Ernö Rubik, dem Erfinder des Rubik-Würfels, eine Privatlektion in Speedcubing bekäme. Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen
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Bitte passen Sie die Einstellungen an.Seine Erfahrungen mit LSD (und anderen Schmankerln aus dem Giftschrank) gab Jünger in seinem von Joschka Fischer als «intellektuellen Geheimtipp» verehrten Buch «Annäherungen. Drogen und Rausch» (1970) zu Protokoll: «Am Freitag kam Albert aus der Schweiz herüber. Wir machen uns gleich nach dem Frühstück auf die Reise.» 10 Uhr 45: «A. H. spürt die erste Wirkung. Das Blau ist jetzt kräftiger. (. . .) Plattenspieler: Mozart.» 10 Uhr 55: «Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur.» 12 Uhr 10: «Unser Boot schlenkert gewaltig.» 13 Uhr: «Es wird durchaus angenehm.»Es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis Timothy Leary LSD zur Religion erklärte («Turn on, tune in, drop out») und die Pop-Musik psychedelisch wurde («Lucy In The Sky With Diamonds»). Doch kaum war das Acid-Zeitalter angebrochen, wurde die Droge auch schon verboten und durfte nur noch für Forschungszwecke genutzt werden.Hier kommt das «Spring Grove Experiment» ins Spiel: ein Forschungsprogramm, das in den 1970er Jahren am Spring Grove State Hospital in Maryland den therapeutischen Nutzen von LSD bei psychischen Erkrankungen untersuchte. Dabei wurden Patienten während der Rauschphase instrumentaler klassischer Musik ausgesetzt. Leicht und bekömmlich sollte sie sein, zum Ausklang des Trips gab’s Geistliches von Bach, Gounod oder Händel. Die Experimente wurden 1976 auf politischen Druck eingestellt. Moshe Fisher-Rozenberg interpretiert das Musikprogramm der Spring-Grove-Experimente mit seinem Album «Cosmic-Astral» neu. PD Heute, knapp fünfzig Jahre später, ist LSD wieder (wortwörtlich) in aller Munde. «Microdosing» ist im bildungsbürgerlichen Mainstream angekommen, der LSD-Spray das Lifestyle-Gadget der Stunde. Da passt es, dass der amerikanische Ambient-Komponist und Musiktherapeut Moshe Fisher-Rozenberg mit seinem neuen Album «Cosmic-Astral» an das Zusammenspiel von LSD und Musik anknüpft. Er nahm sich der Aufnahmen an, die während der Spring Grove Sessions zum Einsatz kamen, und konvertierte Partituren von Richard Strauss oder Alexander Skrjabin in MIDI-Dateien. Diese koppelte er mit elektronischem Instrumentarium und lud befreundete Musiker wie Sam Prekop zu Improvisationen ein. Entstanden ist eine entspannte und «durchaus angenehme» Neuinterpretation einer revolutionären Idee. Ein Trip, der auch im Trockenversuch seine Wirkung entfaltet. Bon Voyage.Memory Pearl: Cosmic-Astral (Altin Village & Mine).
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